Appell an NÖ Landesregierung: Persönliche Assistenz für behinderte Menschen massiv gefährdet

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Hilferuf der WAG Assistenzgenossenschaft zur adäquaten Finanzierung von Persönlicher Assistenz für Menschen mit Behinderungen in Niederösterreich
 

In einem Offenen Brief ersucht die WAG Assistenzgenossenschaft nach mehrmaligen Interventionen um Unterstützung.

Der Stundensatz für Persönliche Assistenz wurde in NÖ seit dem Jahr 2003 noch nie erhöht. Das bedeutet einen realen Kaufkraftverlust für Persönliche Assistenz um 54%. Menschen mit Behinderungen in Niederösterreich leben in Abhängigkeit von Familie und Freund:innen. Die Bedrohung in eine Pflegeeinrichtung ziehen zu müssen ist Realität. Der Verlust eines selbstbestimmten Lebens in dieser Zeit ist eine Schande, hält Christoph Dirnbacher, Geschäftsstellenleiter der WAG in St. Pölten fest und hofft, dass nun auch in Niederösterreich der Persönlichen Assistenz endlich jene Bedeutung zukommt, die ihr gemäß UN-Behindertenrechtskonvention zusteht.

Das Land Niederösterreich hat hier dringenden Handlungsbedarf, so Christoph Dirnbacher. Angesichts der Aussendung vom 28.11. der Landesregierung und der gänzlich fehlenden Valorisierungen der Persönlichen Assistenz fordert die WAG Assistenzgenossenschaft: Eine adäquate Anhebung des Fördersatzes in der Persönlichen Assistenz ab 1. Jänner 2023 sowie eine jährliche Valorisierung.

 

Offener Brief

Notwendige adäquate Erhöhung des Fördersatzes für Persönliche Assistenz in Niederösterreich

Sehr geehrte Landeshauptfrau Mikl-Leitner!

Sehr geehrte Landesrätin Teschl-Hofmeister!

Seit dem Jahr 2003 wird die Leistung der Persönlichen Assistenz für Niederösterreicher:innen mit Behinderungen erbracht.

Dabei wurde der für Persönliche Assistenz geförderte Stundensatz von € 20,50 seit damals nicht angepasst. Eine Erhöhung des Fördersatzes, wie dies in allen anderen Leistungen aufgrund der jährlichen kollektivvertraglichen Erhöhungen der Gehälter selbstverständlich ist, wurde in 20 Jahren nie veranlasst.

Die aktuelle Inflation und die damit verbundene Steigerung des Kollektivvertrages von rund 9 % für 2023 verschärfen die Situation.

Der Kaufkraftverlust seit 2003 beträgt 54 %.

Diesen Kaufkraftverlust können Menschen mit Behinderungen als Assistenznehmer:innen nicht mehr tragen.

Im August 2022 hat sich die WAG Assistenzgenossenschaft deshalb zum wiederholten Mal Hilfe suchend an das Amt der Niederösterreichischen Landesregierung und die zuständige Landesrätin gewandt. Mitte Oktober 2022 gab es schließlich einen Termin mit den Mitarbeiter:innen der Abteilung GS/5 des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung. Der diesbezügliche Antrag wurde zwar wohlwollend zur Kenntnis genommen, bislang gab es jedoch keine Entscheidung.

Deshalb wenden wir uns abermals an Sie und die zuständige Landesrätin mit der Bitte um die Herbeiführung einer raschen Lösung, da ansonsten die Versorgung der Menschen mit Behinderungen für 2023 nicht gesichert ist. Eine adäquate Erhöhung des Stundensatzes, die nicht nur die Inflation des letzten Jahres abdeckt, ist unumgänglich.

Angesichts der Dringlichkeit bitten wir um ehestmögliche Mitteilung und verbleiben

 

mit freundlichen Grüßen

Der WAG-Vorstand

Christoph Dirnbacher
Jasna Puskaric
Roswitha Schachinger

 

Weil es um die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen geht

zwei Frauen und ein Mann im Rollstuhl halten jede:r ein Schild in der Hand. Darauf steht: Persönliche Assistenz - bundeseinheitlich - bedarfsgerecht

Statement zur Österreichweiten Inklusionsdemo am 28. September um 11 Uhr

Die WAG Assistenzgenossenschaft fordert eine bundesweit einheitliche und bedarfsgerechte Persönliche Assistenz, die auch faire Arbeitsbedingungen für Persönliche Assistent:innen schafft, Barrierefreiheit, Lohn statt Taschengeld und einen barrierefreien Zugang zu Bildungsangeboten. Mehr

Inklusions-Demo am 28. September 11 Uhr

Mehrere Menschen tragen gemeinsam ein Banner. Darauf steht: "Jetzt werden wir laut, weil man unsere Menschenrechte klaut". Voran fährt eine Person im Rollstuhl. Sie trägt die Flagge des Behindertenrates. Eine andere Person trägt die Disability Pride Flagge.

„Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen umsetzen – JETZT!“

Unter diesem Motto stehen die Kundgebungen am 28.9. in Wien und in den Landeshauptstädten.

Bereits vor 14 Jahren hat Österreich die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) unterschrieben und sich damit zur Umsetzung verpflichtet. Dennoch sind Menschen mit Behinderungen in vielen Bereichen von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen. Um viele der Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen kümmert sich Österreich nicht oder nur unzureichend. Dass Bund und Länder nicht beabsichtigen, das in den nächsten Jahren zu ändern, zeigt der im Juli beschlossene Nationale Aktionsplan Behinderung.

Deshalb demonstrieren wir! Mehr

Persönliche Assistenz vereint viele Berufe

Lächelnder Mann mit kurzem, dunklem Haar.

Thomas Luger liebt Sport und wird von seiner Familie der „Heimwerker-King“ genannt. Seine Leidenschaften lassen sich perfekt mit der Arbeit als Persönlicher Assistent kombinieren. Seit Mai arbeitet er hauptberuflich bei der WAG.

„Die Arbeit ist sehr vielfältig. Ich erledige kleine Reparaturen im Haus, helfe im Garten, wir kochen, gehen einkaufen und machen Sport. Ich helfe bei der Körperhygiene, unterstütze beim Essen und Bürotätigkeiten.“, erzählt der zweifache Familienvater aus seinem Arbeitsalltag. Für ihn ist die Zusammenarbeit mit seinem Kunden perfekt. Er kann mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, weil sein Kunde gerne Sport betreibt und er damit in der Arbeit das Nützliche mit dem Praktischen vereinbaren kann. Außerdem sind die Dienstzeiten flexibel. Mehr

Peer-Berater:in gesucht!

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Die WAG Assistenzgenossenschaft unterstützt behinderte Menschen bei der Organisation von Persönlicher Assistenz, welche ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Wir arbeiten nach den Prinzipien der „Selbstbestimmt-Leben-Bewegung“ und suchen als Verstärkung für unser erfolgreiches Team eine_n Peer Berater:in 

Unser Angebot

  • Arbeitsbeginn: Zum ehest möglichen Zeitpunkt
  • Stundenausmaß: für 20-29 Wochenstunden
  • Entlohnung nach SWÖ-KV, Verwendungsgruppe 7, mind. 2.443,30 € brutto bei 37 Wochenstunden
  • Arbeitsort: in 1030, Modecenterstr. 14

Dieses Inserat richtet sich ausschließlich an Menschen mit Behinderungen. Mehr

Job mit sichtbarem Erfolg garantiert

Frau mit dunklem, lockigem Haar.

Als Valentina Novak vor zwei Jahren über ein Inserat auf die Arbeit als Persönliche Assistentin gestoßen ist, wusste sie nichts über diesen Beruf. Sie dachte sich: „Ich versuche es einmal.“ Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums arbeitet sie jetzt vollzeit als Persönliche Assistentin bei der WAG.

Das Besondere an dieser Arbeit ist …

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Wir suchen Verstärkung für unser engagiertes Team in St.Pölten!

Peer-Berater:in gesucht!

Sie haben eine Behinderung, sind kommunikativ, strukturiert und möchten in einem engagierten Team arbeiten? Dann haben wir das richtige Angebot für Sie! Das Stundenausmaß kann zwischen 5 und 15 Stunden liegen . Auch eine geringfügige Beschäftigung ist möglich. Bitte teilen Sie uns Ihre Vorstellungen mit.

Unser Angebot

  • Beginn ab dem ehest möglichen Zeitpunkt (frühestens 1. Juli 2022)
  • Stundenausmaß: für 5 bis 15 Wochenstunden (maximal drei Arbeitstage) nach individueller Vereinbarung. 
  • Entlohnung nach SWÖ-KV, Verwendungsgruppe 7,
  • Gehalt: mind. 2443,30 € brutto bei 37 Wochenstunden.
  • Arbeitsort: 3100 St. Pölten, Schneckgasse 15/Top 1
  • Dienstverhältnis: Anstellung nach SWÖ-KV

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Pflegereform: Menschen brauchen Selbstbestimmung

Weitere Schritte für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung mit Persönlicher Assistenz müssen folgen

Die neue Pflegereform zielt vor allem auf die Entlastung von Mitarbeiter:innen in Einrichtungen ab. Daneben gibt es aber viele Menschen mit Behinderungen, die Unterstützung im Alltag brauchen, aber in den eigenen vier Wänden leben (möchten). Für sie soll ein selbstbestimmter Alltag durch die Unterstützung von Persönlicher Assistenz möglich sein. Mehr

Einblicke: Persönliche Assistenz – Der perfekte Nebenjob mit Sinn

Mann mit kurzem, dunklem Haar

Josef Molnar arbeitet bereits seit 3 Jahren als Persönlicher Assistent. „Für mich war es immer klar, dass ich anderen Menschen helfen will und habe deswegen aktiv nach so einer Chance gesucht. Dann bin ich über ein Inserat im Internet auf die WAG aufmerksam geworden.“, erzählt er.

„Mein beruflicher Alltag besteht aus Kochen, Putzen, Waschen, Zuhören, Reden, Lachen, Weinen, Lernen, Wachsen, Arbeiten, Spielen, Ausgehen, Rollstuhlrampen bauen und was man halt sonst noch so macht.“, beschreibt der Student. Mehr

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