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Eine Richtlinie macht Karriere: Von der „Leistungsempfängerin“ zur Steuerzahlerin

Eine blonde kurzhaarige Frau im Rollstuhl sitzt mit einer langhaarigen Fraun mit Brille an einem Schreibtisch. Die Frau mit Brille schreibt in ein Buch.

Die Richtlinie für Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz ist vor 15 Jahren in Kraft getreten. Sie macht Erfolgsgeschichten möglich. Wir stellen deshalb unter dem Motto „Eine Richtlinie macht Karriere“ Persönlichkeiten vor, die ihr Leben mit Persönlicher Assistenz am Arbeitsplatz in die Hand genommen haben und ihre Frau und ihren Mann im Arbeitsleben stehen oder sitzen.

Von der „Leistungsempfängerin“ zur Steuerzahlerin

Das tollste an Persönlicher Assistenz ist, dass ich arbeiten kann.“, stellt Katharina Praniess kurz und prägnant fest. Sie arbeitet seit einem Jahr als Beraterin in der WAG – Assistenzgenossenschaft. 

Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz ist für Katharina Praniess unverzichtbar und ganz und gar nicht ungewöhnlich. Sie ist mit Persönlicher Assistenz in der Schule groß geworden. Deshalb gab es im Vorfeld auch keinerlei Vorbehalte oder Ängste gegenüber der Persönlichen Assistenz.

Die junge Beraterin wollte immer mit Menschen arbeiten und diese unterstützen. Sie hat das Psychologiestudium abgeschlossen. Jetzt begleitet sie Kund:innen vom Erstgespräch bis hin zur Antragstellung und darüber hinaus. Zum Arbeitsalltag gehören u.a. Beratungsgespräche, Hilfe beim Ermitteln des Assistenzbedarfes, Begleitung von Vorstellungsgesprächen von Bewerber:innen bei Kund:innen und die Dokumentation ihrer Arbeit.

Die Persönlichen Assistent:innen begleiten Katharina Praniess am Arbeitsweg, übernehmen das Tippen oder unterstützen sie in den Pausen beim Essen oder am WC.

Damit hat sie die Möglichkeit, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. „Durch Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz hatte ich die Möglichkeit eine Ausbildung mit Matura und Studium zu absolvieren. Das bildet eine gute Grundlage für meine berufliche Tätigkeit. Jetzt kann ich am Arbeitsleben teilhaben und für meine finanzielle Absicherung sorgen. Ich kann zeigen, was ich kann und werde von einer Leistungsempfängerin zur Steuerzahlerin. Damit leiste ich einen Beitrag zum Allgemeinwohl.“, fasst Praniess zusammen.

Was sich die Beraterin noch wünschen würde ist, dass Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz auch im Krankenstand und für Reha-Aufenthalte in Anspruch genommen werden darf. „Das würde das Leben für viele behinderte Menschen erleichtern.“, meint sie.

Zukünftig hat die engagierte Frau vor, sich beruflich weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Persönliche Assistenz wird sie dabei begleiten.

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