„Warum dauert es so lange, bis der Antrag auf Pflegegeldergänzungsleistung (PGE) abgeschickt werden kann?“ Mit dieser Frage kommen erstaunte Kundinnen und Kunden oft schon beim zweiten Beratungstermin zu uns in die WAG Assistenzgenossenschaft. Das haben wir zum Anlass genommen, Sie an unseren Erfahrungen beim Beantragen der Pflegegeldergänzungsleistung teilhaben zu lassen.
PGE – Was ist das?
Die Pflegegeldergänzungsleistung ist eine Förderung für Menschen mit Behinderungen der Stadt Wien. Sie wird vom Fonds Soziales Wien (FSW) vergeben. Diese Förderung dient dazu, Persönliche Assistenz zu finanzieren. Mehr Informationen finden dazu Sie im Menüpunkt „Persönliche Assistenz“.
Mehr als nur zwei Stunden
In der WAG Assistenzgenossenschaft klingelt das Telefon. Am Apparat ist eine Rollstuhlfahrerin, die von zu Hause ausziehen möchte und deshalb die PGE beantragen will. Das Office nimmt die Daten der Dame, Frau Huber, auf. Zwei Tage später erhält sie einen Rückruf der zuständigen Beraterin. Die beiden vereinbaren einen Beratungstermin in der WAG Assistenzgenossenschaft.
Frau Huber ist berufstätig. Sie fährt nach der Arbeit in die WAG Assistenzgenossenschaft. Dort wird sie von ihrer Beraterin in Empfang genommen. „Der erste Termin dient dazu, Ihre Erwartungen an Persönliche Assistenz abzuklären und Formalitäten zu erledigen.“, erläutert die Beraterin. „Außerdem erkläre ich Ihnen die Rahmenbedingungen der PGE und stehe natürlich für Ihre Fragen zur Verfügung.“, ergänzt sie. „Das heißt, es wird noch weitere Termine geben?“, fragt Frau Huber erstaunt.
So geht es vielen unserer Kundinnen und Kunden beim Erstgespräch. Durchschnittlich benötigt ein PGE-Antrag drei bis vier Beratungstermine von ca. 1 ½ Stunden. In den folgenden Terminen wird der Assistenzbedarf erhoben. Dabei werden alle Lebensbereiche durchbesprochen und es muss genau überlegt werden, wo und wie viel ein_e Kund:in Persönliche Assistenz benötigt. Dafür ist meist ein Beratungstermin notwendig. Manchmal aber auch ein zweiter, da es oft gar nicht so leicht ist, zu sagen, wann man wieviel Unterstützung benötigt.
Damit der PGE-Antrag ausgefüllt werden kann, braucht es ein weiteres Treffen. Dort wird dann die zukünftige Vorgehensweise besprochen. Die Antragsteller:innen werden vom FSW zu einem umfassenden Gespräch eingeladen. Auch hier stehen wir begleitend zur Verfügung. Wenn der Antrag bewilligt ist, kommt Frau Huber nochmals in die WAG Assistenzgenossenschaft. Dann geht es darum passende Assistent:innen zu finden und die PGE nach den Anforderungen des FSW abzurechnen. Der Zeitbedarf dafür ist ganz unterschiedlich und richtet sich nach den Bedürfnissen unserer Kund:innen.
Ein PGE-Antrag ist also keine Sache auf zwei Stunden. Wir möchten Sie trotzdem ermutigen, sich die Mühe zu machen einen Antrag zu stellen. Eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Assistenzbedarf macht sich bezahlt. Denn das Leben mit Persönlicher Assistenz, mit Hilfe der PGE finanziert, schafft neue Lebensqualität.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.