Ein ereignisreiches Jahr 2016 geht zu Ende. Zum Jahresausklang blicken wir zurück und danken allen Kund:innen für ihr Vertrauen in die WAG Assistenzgenossenschaft und allen Persönlichen Assistent:innen für ihren tatkräftigen Einsatz!
Die WAG Assistenzgenossenschaft wächst und gedeiht
Räumlich und personell hat sich die WAG Assistenzgenossenschaft 2016 vergrößert. Um weiterhin eine gute Beratung für unsere Kund:innen bieten zu können haben zwei neue Berater:innen ihre Arbeit aufgenommen. Auch das Service in Sachen Assistent:innen-Suche und Assistent:innen-Betreuung wurde mit der neu gegründeten Abteilung Assistenzkoordination und zwei neuen Mitarbeiterinnen in diesem Bereich verbessert. Die Büros im Erdgeschoß platzten aus allen Nähten. Deshalb wurde das Büro der WAG Assistenzgenossenschaft in Wien um eine Einheit im 5. Stock erweitert. Die Bauarbeiten umfassten auch die Neugestaltung des Empfanges in Büro 2. Nicht nur räumlich. Auch alle Anrufer:innen werden seit diesem Jahr von zwei neuen Empfangs-Mitarbeiter:innen begrüßt und entsprechend vermittelt.
Die Veränderungen betreffen auch den virtuellen Raum. Der Server wurde erneuert, das Volumen beim Datentransfer vergrößert und die Geschwindigkeit der Datenbank damit erhöht. Die Website und unsere Seite auf Facebook erfreuen eine steigende Zahl an interessierten Leser:innen.
Persönliche Assistenz 2016
Die Rahmenbedingungen für Persönliche Assistenz und das Leben für behinderte Menschen in Österreich sind der WAG Assistenzgenossenschaft ein wichtiges Anliegen. Wir setzen uns für einen bundesweit einheitlichen und einkommensunabhängigen Zugang zu Persönlicher Assistenz ein. Davon ist leider Österreich noch weit entfernt.
In Salzburg wurde nun endlich ein Pilotprojekt für Persönliche Assistenz gestartet. Nun können dort 20 behinderte Personen zwei Jahre lang Persönliche Assistenz in Anspruch nehmen. In Oberösterreich warten noch immer unzählige behinderte Menschen auf Persönliche Assistenz. Eine Änderung ist nicht in Sicht. Zu Jahresende hat noch das Burgenland mit einer Gesetzesänderung aufhorchen lassen, die vorsah, dass der Schulbesuch von behinderten Kindern kostenpflichtig werden sollte. Diese Änderung konnte abgewendet werden.
Für das Leben mit Persönlicher Assistenz wird es in den nächsten zwei Jahren zu einer Umstellung kommen. Die WAG Assistenzgenossenschaft wurde – wie viele andere Unternehmen auch – dazu verpflichtet, bis Ende 2018 alle Persönlichen Assistent:innen von den freien Dienstverträgen auf Angestellten-Verträge umzustellen. Wir haben erreicht, dass die damit steigenden Kosten für Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz vom Sozialministeriumservice übernommen werden. Mit den Kostenträgern für Persönliche Assistenz außerhalb der Arbeit und Ausbildung wird verhandelt.
Es ist viel zu tun
Auch nach dem zehnten Jahrestag der Beschließung der UN-Behindertenrechtskonvention am 13. Dezember 2016 ist die Inklusion behinderter Menschen in Österreich in vielen Lebensbereichen nicht umgesetzt. Der Zugang zu Bildung, Arbeit und die Teilhabe am öffentlichen Leben werden durch mangelnde Barrierefreiheit und fehlende bundesweite Regelungen im Sozialbereich bestimmt.
Der Vorstand der WAG Assistenzgenossenschaft wünscht sich für Österreich einen neu überdachten Umgang und Zugang zu den Ausgaben für Menschen mit Behinderungen oder auch anderen benachteiligten Personengruppen. Nicht Fürsorge sondern die Ermächtigung zum Handeln sollte politisches Ziel werden. Dann könnten Sozialausgaben als wichtige Investitionen in die Zukunft betrachtet werden, die neue Weichen stellen. Denn gleiche Chancen für alle ermöglichen benachteiligten Menschen (auch finanziell) zur Gesellschaft beizutragen. Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderung leistet einen wesentlichen Beitrag dazu.
In diesem Sinne: „Prosit Neujahr“!