Am 30. Mai war die WAG Assistenzgenossenschaft am diversitycamp2016 im Wiener Novomatic Forum vertreten. Die Devise einer Veranstaltung in Form eines Barcamps ist: die Teilnehmenden gestalten selbst ihr Tagungs-Programm, mitdiskutieren und Themen einbringen erweckt die Nicht-Konferenz zum Leben. In diesem Sinne waren alle Teilnehmenden aufgefordert, nach einer Vorstellungsrunde Themen einzubringen.
Doch was heißt eigentlich „diversity“? „Diversity“ bedeutet „Unterschiedlichkeit“. Im Arbeitsleben ist damit die Unterschiedlichkeit der Mitarbeiterinnen in einem Unternehmen gemeint. Die Mitarbeiter:innen haben unterschiedliches Alter, unterschiedliches Geschlecht, unterschiedliche Rasse und Religion, manche haben eine Behinderung, andere nicht. Sie sind unterschiedlicher Herkunft – und sie haben unterschiedliche sexuelle Orientierung.
Eine Vorstellungsrunde mit über 100 Gästen abzuhalten ist eine Herausforderung. Jede Person stellte sich mit drei so genannten # (Schlagworten) vor. So erfuhr Mann oder Frau in knapp einer halben Stunde wer am diversitycamp anzutreffen ist. Unter den Teilnehmenden befanden sich unter anderem Vertreter großer Unternehmen wie Versicherungen oder Banken, NGOs, öffentliche Einrichtungen oder Einzelunternehmer:innen. Ein spannender und unterhaltsamer Start war gelungen.
Das Publikum macht das Programm
Eigentlich gibt es auf einem Barcamp kein Publikum. Denn die Regel ist, jeder der zum ersten Mal teilnimmt, macht eine Session, bringt also ein Thema ein. Das wäre sich am Montag in Wien nicht ausgegangen. Viele Neulinge waren dabei. Nach einem zögerlichen Start kamen insgesamt 14 so genannte Sessions die in Form von Präsentationen und Diskussionen abgehalten wurden zustande. Hier einige thematische Eindrücke.
Blitzlichter aus der Arbeit an Themen
Von Christoph Dirnbacher wurde das Thema Inklusion, Barrierefreiheit und Persönliche Assistenz eingebracht, das gemeinsam mit dem Thema „Keine Angst vor Behinderung“ in einer bunten Runde mit Personalisten großer Unternehmen, selbst Betroffenen und öffentlicher Einrichtungen diskutiert wurde. Die wichtigsten Punkte waren: Es ist oft nicht bekannt, was Menschen mit Behinderungen können, brauchen oder wie sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Deshalb war ein Ergebnis der Diskussion: „Information ist alles.“ Bei nichtbehinderten Menschen gibt es viel Unsicherheit im Umgang mit behinderten Personen. Die Antwort war: “Fehler sind erlaubt“. Dass es auch im Alltag vorkommt, dass behinderte Menschen unhöflich auf das Angebot von Hilfe reagieren, war schlussendlich auch einleuchtend. Denn auch behinderte Menschen können grantig sein.
Die Vielfalt an Themen reichte von der Integration von Flüchtlingen über die Möglichkeiten Innovationen in Unternehmen zu fördern bis hin zu Berufschancen vonJugendlichen mit Behinderung.
Eindrucksvoll an diesem Veranstaltungsformat war, dass eine sehr aktive, interaktive und wertschätzende Atmosphäre geschaffen wurde. Jeder und jede brachte sich ein. Themen wurden mit völlig neuen und unterschiedlichen Personen und damit Sichtweisen diskutiert. So kamen alle ins Reden. Es wurde viel Information ausgetauscht und genetzwerkt.
Ein spannender Tag.