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Behinderte Frauen brauchen Sicherheit, Selbstbestimmung und Sichtbarkeit

6 Frauen, drei halten Schilder in der Hand. Aufschrift: "sicher" "selbstbestimmt" "sichtbar.

© Behindertenrat / Lukas Ilgner

Heute präsentierte das Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen anlässlich des internationalen Frauentages folgende Forderungen:

 

 

    • Sichtbarkeit für ihre Expertise, Lebensrealitäten und erfahrenen Diskriminierungen: Auf Podien, Bühnen, in Medienberichten, in Leitungsfunktionen und in Gremien überwiegen Männern mit und ohne Behinderungen. Für Frauen mit Behinderungen ist die ‚gläserne Decke‘ noch nicht einmal in Sicht.
    • Ein Leben ohne Gewalt: Frauen mit Behinderungen erleben im Laufe ihres Lebens um ein Vielfaches öfter Gewalt als Männer mit Behinderungen und als Frauen ohne Behinderungen. Die Erfahrungen erstrecken sich von physischer, psychischer und sexualisierter bis hin zu struktureller Gewalt.
    • Ein selbstbestimmtes Leben durch Persönliche Assistenz: Der Zugang zu Persönlicher Assistenz hängt in Österreich von der Postleitzahl und der Form der Behinderung ab.
    • Den chancengerechten Zugang zu fair entlohnten und guten Jobs: Noch immer landen zu viele Frauen mit Behinderungen in einer Bildungssackgasse, da sich bei ihnen (Aus-)Bildung „nicht auszahle“. Selbst top qualifizierte Frauen erhalten nur schwer einen fair entlohnten und ihren Qualifikationen entsprechenden Job.
    • Stabile Strukturen für Empowerment und Interessenvertretung: Weder in den Organisationen mit dem Fokus auf Behinderung, noch in den Organisationen mit Frauenfokus gibt es strukturell verankerte Interessenvertretung für Frauen mit Behinderungen.

Das Podium

Am Podium vertreten waren Gabriele Sprengseis (Österreichischer Behindertenrat), Christine Steger (Unabhängiger Monitoringausschuss), Jasna Puskaric (WAG Assistenzgenossenschaft), Isabell Naronnig (ZEITLUPE), Julia Moser (myAbility/Forum für Usher Syndrom und Taubblindheit) und Beate Koch (ÖZIV Steiermark). Sie präsentierten in persönlichen statments  die fünf dringlichsten Forderungen an die politischen Entscheidungsträger*innen, an die Organisationen zum Thema Behinderung, an die Frauenorganisationen und Arbeitsmarktorganisationen.

2018 wurde das Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen im Österreichischen Behindertenrat gegründet. Was als Austauschgremium begann, wurde zur Basis für Projekte und Know-How-Aufbau zur Situation von Frauen mit Behinderungen. Die Resonanz auf die im März 2019 veröffentlichte Expertinnenliste von Frauen mit Behinderungen sowie auf die Konferenz zu Frauen mit Behinderungen im September 2019 war überwältigend und bestätigte den Weg.

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