Die WAG Assistenzgenossenschaft lädt anlässlich des 15-jährigen Bestehens zum Weiterdenken über Persönliche Assistenz ein.
Behindertensprecher:innen der Parlamentsparteien, Vertreter:innen der Selbstbestimmt Leben-Bewegung diskutieren am Podium – Behinderte Menschen, Persönliche Assistent:innen und Fördergeber kommen zu Wort. Die Parteien sind eingeladen vor der Nationalratswahl Stellung zu beziehen.
Termin: Montag, 25. September 2017, 16:00 bis 19:00 Uhr
Ort: Catamaran, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien
Die WAG Assistenzgenossenschaft unterstützt Menschen mit Behinderungen ihren Alltag mit Persönliche Assistenz zu Hause, in der Freizeit und im Arbeitsleben nach den eigenen Vorstellungen zu organisieren. Sie arbeitet dabei nach den Kriterien der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung und des Peer-Counseling.
„Es ist der WAG Assistenzgenossenschaft mit ihren Verbündeten aus der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung gelungen, Persönliche Assistenz als ein anerkanntes Unterstützungsmodell zu etablieren“ – führt Gründungsmitglied und Geschäftsführender Vorstand Roswitha Schachinger aus. Dank erfolgreicher Verhandlungen kann seit 2004 Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz bundesweit in Anspruch genommen werden.
Fehlende Mittel und Regelungen bei der Förderung
Im Privatbereich fehlt eine bundesweite Regelung. Wien führte 2008 die Pflegegeldergänzungsleistung (PGE) für die Persönliche Assistenz ein. In Niederösterreich gibt es Landesförderungen.
Dr. Martin Bolkovac, Geschäftsführender Vorstand, erklärt: „Die Situation für Menschen mit Behinderungen, die auf Persönliche Assistenz angewiesen sind, hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Die Mittel, die in Wien oder Niederösterreich zur Finanzierung einer Assistenzstunde bewilligt werden, haben sich trotz Kostensteigerung seit zehn Jahren nicht verändert. Es brennt der Hut! Es bedarf rasch Valorisierungen und nachhaltiger Lösungen!“
UN Behindertenrechtskonvention sieht Persönliche Assistenz vor
„Die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt im Artikel 19, dass behinderte Menschen ihr Leben selbst bestimmen können. Persönliche Assistenz wird hierbei als Unterstützungsform explizit angeführt. Österreich hat die Konvention ratifiziert – es fehlt jedoch eine bundesweite Umsetzung. Die WAG Assistenzgenossenschaft tritt aus diesem Grund für eine österreichweite bedarfsgerechte Finanzierung von Persönlicher Assistenz ein“, kritisiert Mag. Andreas Pöschek, Geschäftsführender Vorstand, die aktuelle Lage.
Persönliche Assistenz bedeutet Selbstbestimmung
„Aufstehen wann ich will, einem Beruf nachgehen, die Freizeit nach meinen Wünschen gestalten, leben in einer eigenen Wohnung oder eine Familie gründen – das wird mit Persönlicher Assistenz möglich. Sie ist die Basis einer selbstbestimmten Lebensführung für behinderte Menschen“, betont Roswitha Schachinger.
WAG Assistenzgenossenschaft – ihr Ursprung
Die WAG Assistenzgenossenschaft ist eine gemeinnützige Genossenschaft. Sie wurde 2002 von behinderten Menschen gegründet, um bei der Organisation von Persönlicher Assistenz zu unterstützen. Im August 2017 waren 680 Persönliche Assistent:innen für 370 Kund:innen tätig. Im Vorstand und in der Beratung arbeiten ausschließlich behinderte Menschen. Der Geschäftsführende Vorstand wird seit 2015 von Dr. Martin Bolkovac, Mag. Andreas Pöschek und Roswitha Schachinger gebildet.
Rückfragehinweis
Mag.a Michaela Mallinger
Pressereferentin WAG Assistenzgenossenschaft
presse@wag.or.at
+43 699 17985351
www.wag.or.at
Honorarfreies Bildmaterial zur Berichterstattung zum Thema verfügbar.